Verglichen mit anderen sonnenähnlichen Sternen weist die Aktivität der Sonne ein hohes Maß an Regularität und Ausgeglichenheit auf. Diese für Klimastabilität und biologische Evolution auf der Erde wichtige Eigenschaft wird im Rahmen eines modifizierten Modells des Sonnendynamos erklärt, welches alle beobachteten Perioden in konsistenter Weise beschreibt. DieTaktung des Schwabezyklus wird auf die Anregung von Rossbywellen an der solaren Tachokline durch die Gezeitenwirkung von Venus, Erde und Jupiter zurückgeführt. Neben der Schwebungsperiode von 11.07 Jahren tritt dabei eine zweite Periode von 1.723 Jahren auf, die in der Sonnenphysik als quasi-biennale Oszillation (QBO) bekannt ist. Wir zeigen, wie diese QBO den Schwabezyklus überlagert und dabei die Wahrscheinlichkeit besonders starker Sonnenaktivität drastisch reduziert. Aufgrund der dafür notwendigen speziellen Anordnung von Planeten durfte eine solche beruhigende Wirkung auf stellare Dynamos relativ selten sein.
Der Vortrag gibt ebenfalls einen kurzen Überblicküber die Inbetriebnahme und erste Ergebnisse des DRESDYN-Experiments am HZDR, mit dem der Effekt astronomischer forcings auf kosmische Dynamos untersucht werden soll.
- Mit Dr. Frank Stefani, Leiter des Dresdyn-Experiments